Volkslieder
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Adé zur guten Nacht

                                               

                                               

                                         

                                               

                                               

                                   

Adé zur guten Nacht!
Jetzt wird der Schluß gemacht,
Daß ich muß scheiden.
|: Im Sommer da wächst der Klee,
Im Winter, da schneit's den Schnee,
Da komm ich wieder. :|

2. Es trauern Berg und Tal,
Wo ich viel tausendmal
Bin drüber gangen;
|: Das hat deine Schönheit gemacht,
Hat mich zum Lieben gebracht
Mit großem Verlangen. :|

3. Das Brünnlein rinnt und rauscht
Wohl dort am Holderstrauch,
Wo wir gesessen,
|: Wie manchen Glockenschlag,
Da Herz bei Herzen lag,
Das hast du vergessen. :|

4. Die Mädchen in der Welt
Sind falscher als das Geld
Mit ihrem Lieben.
|: Adé zur guten Nacht,
Jetzt wird der Schluß gemacht,
Daß ich muß scheiden. :|

5. Adé zur guten Nacht!
Jetzt wird der Schluß gemacht,
Daß ich muß scheiden.
|: Im Sommer, das wächst der Klee,
Im Winter, da schneit's den Schnee,
Da komm ich wieder. :|

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Am Brunnen vor dem Tore

                                         

                                   

Am Brunnen vor dem Tore,
Da steht ein Lindenbaum,
Ich träumt' in seinem Schatten
So manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde
So manches liebe Wort,
Es zog in Freud' und Leide
|: Zu ihm mich immer fort :|

2. Ich mußt' auch heute wandern
Vorbei in tiefer Nacht
Da hab' ich noch im Dunkel
Die Augen zugemacht.
Und seine Zweige rauschten,
Als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle
|: Hier find'st du deine Ruh'! :|

3. Die kalten Winde bliesen
Mir grad' ins Angesicht,
Der Hut flog mir vom Kopfe,
Ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde
Entfernt von diesem Ort,
Und immer hör' ich's rauschen:
|: Du fändest Ruhe dort! :|

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An die Freude
Melodie: Ludwig van Beethoven
Text: Friedrich Schiller
- Europahymne seit 1986 -

                                               

                                         

1. Freude schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten Feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum!
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt.
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Seid umschlungen, Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
|: Brüder, überm Sternenzelt
Muß ein lieber Vater wohnen, :|

2. Wem der große Wurf gelungen,
Eines Freundes Freund zu sein,
Wer ein holdes Weib errungen,
Mische seinen Jubel ein!
Ja, wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer's nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund!
Was den großen Ring bewohnet,
Huldige der Sympathie.
|: Zu den Sternen leitet sie,
Wo der Unbekannte thronet. :|

3. Freude trinken alle Wesen
An den Brüsten der Natur,
Alle Guten, alle Bösen
Folgen ihrer Rosenspur.
Küsse gab sie uns und Reben,
Einen Freund, geprüft im Tod,
Wollust ward dem Wurm gegeben,
Und der Cherub steht vor Gott.
Ihr stürzt nieder, Millionen?
Ahnest du den Schöpfer, Welt?
|: Such ihn überm Sternenzelt!
Über Sternen muß er wohnen. :|

4. Freude heißt die starke Feder,
In der ewigen Natur,
Freude, Freude treibt die Räder
In der großen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen,
Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen
Die des Sehers Rohr nicht kennt.
Froh wie seine Sonnen fliegen
Durch des Himmels prächtigen Plan,
|: Laufet Brüder, eure Bahn,
freudig wie ein Held zum Siegen! :|

5. Aus der Wahrheit Feuerspiegel
Lächelt sie den Forscher an.
Zu der Tugend steilem Hügel
Leitet sie des Dulders Bahn.
Auf des Glaubens Sonnenberge
Sieht man ihre Fahnen wehn,
Durch den Riß gesprengter Särge
Sie im Chor der Engel stehn.
Duldet mutig, Millionen!
Duldet fur die beßre Welt!
|: Droben überm Sternenzelt
Wird ein großer Gott belohnen. :|

6. Göttern kann man nicht vergelten,
Schön ists, ihnen gleich zu sein.
Gram und Armut soll sich melden,
Mit den Frohen sich erfreun.
Groll und Rache sei vergessen,
Unserm Todfeind sei verziehn,
Keine Träne soll ihn pressen,
Keine Reue nage ihn.
Unser Schuldbuch sei vernichtet!
Ausgesöhnt die ganze Welt!
|: Brüder - überm Sternenzelt
Richtet Gott, wie wir gerichtet. :|

7. Freude sprudelt in Pokalen;
In der Traube goldnem Blut
Trinken Sanftmut Kannibalen,
Die Verzweiflung Heldenmut. -
Brüder, fliegt von euren Sitzen,
Wenn der volle Römer kreist;
Laßt den Schaum zum Himmel spritzen:
Dieses Glas dem guten Geist!
Den der Sterne Wirbel loben,
Den des Seraphs Hymne preist,
|: Dieses Glas dem guten Geist
Überm Sternenzelt dort oben! :|

8. Festen Mut in schweren Leiden,
Hilfe, wo die Unschuld weint,
Ewigkeit geschwornen Eiden,
Wahrheit gegen Freund und Feind,
Männerstolz vor Königsthronen -
Brüder, gält' es Gut und Blut:
Dem Verdienste seine Kronen,
Untergang der Lügenbrut!
Schließt den heilgen Zirkel dichter!
Schwört bei diesem goldnem Wein,
|: Dem Gelübde treu zu sein,
schwört es bei dem Sternenrichter! :|

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Aus grauer Städte Mauern

                                               

                                   

Aus grauer Städte Mauern
Ziehn wir durch Wald und Feld.
Wer bleibt, der mag versauern,
Wir fahren in die Welt.
Refrain:
|: Heidi heido, wie fahren,
Wir fahren in die Welt
Hei di hei do, wie fahren,
Wir fahren in die Welt :|

2. Der Wald ist uns're Liebe,
Der Himmel unser Zelt.
Ob heiter oder trübe,
Wir fahren in die Welt.
Refrain:

3. Ein Gruß dem deutschen Walde,
Zu dem wir uns gesellt.
Hell klingt's durch Berg und Heide,
Wie fahren in die Welt.
Refrain:

4. Die Sommervögel ziehen
Wohl über Wald und Feld.
Da heißt es Abschied nehmen,
Wir fahren in die Welt.
Refrain:

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Bruder Jakob

                                                           

                                               

Bruder Jakob, Bruder Jakob,
Schläfst du noch? Schläfst du noch?
|: Hörst du nicht die Glocken? :|
Bim bam bum! Bim bam bum!


Are you sleeping, are you sleeping,
Brother John, brother John,
|: Morning Bells are ringing, :|
Ding ding dong, ding ding dong.


Frère Jaques, Frère Jaques
Dormez-vous, Dormez-vous?
|: Sonnez les matines, :|
Din din don! Din din don!

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Es waren zwei Königskinder

                                               

                                                     

Es waren zwei Königskinder,
Die hatten einander so lieb,
Sie konnten zusammen nicht kommen,
|: Das Wasser war viel zu tief. :|

2. Herzliebster, kannst du nicht schwimmen?
Herzlieb, schwimm herüber zu mir!
Zwei Kerzen will ich hier anzünden,
|: Und die sollen leuchten dir. :|

3. Das hört eine falsche Norne,
Die tat, als ob sie schlief.
Sie tat die Lichter auslöschen,
|: Der Jüngling ertrank so tief :|

4. Es war an ein'm Sonntagmorgen
Die Leut' waren alle so froh
Bis auf die Königstochter,
|: Sie weinte die Äuglein rot. :|

5. Ach Mutter, herzliebste Mutter,
Der Kopf tut mir so weh;
Ich möcht so gern spazieren
Wohl an die grüne See.

6. Die Mutter ging nach der Kirche,
Die Tochter hielt ihren Gang.
Sie ging so lang spazieren,
|: Bis sie den Fischer fand. :|

7. Ach Fischer, liebster Fischer,
Willst du verdienen großen Lohn?
So wirf dein Netz ins Wasser,
|: Und fisch mir den Königssohn! :|

8. Er warf das Netz ins Wasser,
Es ging bis auf den Grund;
Er fischte und fischte so lange,
|: Bis er den Königssohn fand. :|

9. Der Fischer wohl fischte lange,
Bis er den Toten fand.
Nun sieh' da, du liebliche Jungfrau,
|: Hast hier deinen Königssohn. :|

10. Sie schloß ihn in ihre Arme
Und küßt' seinen bleichen Mund:
Ach, Mündlein, könntest du sprechen,
|: So wär mein jung Herz gesund. :|

11. Sie schwang um sich ihren Mantel
Und sprang wohl in den See:
Gut' Nacht, mein Vater und Mutter,
|: Ihr seht mich nimmermeh'! :|

12. Da hörte man Glockengeläute,
Da hörte man Jammer und Not,
Da lagen zwei Königskinder,
|: Die waren beide tot. :|

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Guten Abend, gute Nacht

                                         

                                         

Guten Abend, gute Nacht,
Mit Rosen bedacht,
Mit Näglein besteckt,
Schlupf unter die Deck'
|: Morgen früh, wenn Gott will,
Wirst du wieder geweckt. :|

2. Guten Abend, gute Nacht,
Von Englein bewacht,
Die zeigen im Traum
Dir Christkindleins Baum.
|: Schlaf nun selig und süß,
Schau im Traum's Paradies. :|

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Hoch soll er leben

                                   

                                   

|: Hoch soll er leben,
Hoch soll er leben,
Dreimal hoch! :|
Er lebe hoch, er lebe hoch!
Hoch, hoch, hoch, hoch,
er lebe dreimal hoch!

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Ich hatt' einen Kameraden

                                         

                                         

Ich hatt' einen Kameraden,
Einen bessern findst du nit.
Die Trommel schlug zum Streite,
Er ging an meiner Seite
|: Im gleichen Schritt und Tritt. :|

2. Eine Kugel kam geflogen:
Gilt's mir oder gilt es dir?
Ihn hat es weggerissen,
Er liegt mir vor den Füßen
|: Als wär's ein Stück von mir :|

3. Will mir die Hand noch reichen,
Derweil ich eben lad'.
Kann dir die Hand nicht geben,
Bleib du im ew'gen Leben
|: Mein guter Kamerad! :|

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Ick heff mol en Hamburg en Veermaster sehn

                                                                 

                                                     

Ick heff mol en Hamborger Veermaster sehn,
|: To my hooda! :|
De Masten so scheef as den Schipper sien Been,
To my hoo da hoo da ho!
Refrain:
|: Blow boys blow for Californio,
There is plenty of Gold
So I've been told
On the banks of Sacramento. :|

2. Dat Deck weur vun Isen,
Vull Schiet uns vull Schmeer.
Dat weer de Schietgäng
Eer schönstes Pläseer.
Refrain:

3. Dat Logis weur vull Wanzen,
De Kombüs weur vull Dreck,
De Beschüten, de leupen
Von sülben all weg.
Refrain:

4. Dat Soltfleesch weur gröön,
Un de Speck weur vull Moden.
Kööm gev dat blots an
Wiehnachtsobend.
Refrain:

5. Un wulln wi mol seiln,
Ick segg dat ja nur,
Denn lööp he dree vörut
Und veer wedder retur.
Refrain:

6. As dat Schipp, so weer
Ok de Kaptein,
De Lüd für dat Schipp weern
Ok blots schangheit.
Refrain:

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Im schönsten Wiesengrunde
Melodie - "Drei Lilien", 1833 in Heidelberg gesungen
Wilhelm Ganzhorn, 1851, aus der schwäbischen Lieder-Chronik, 1876

                                                     

                                   

                                               

                       

Im schönsten Wiesengrunde
Ist meiner Heimat Haus,
Da zog ich manche Stunde
Ins Tal hinaus.
Dich mein stilles Tal
Grüß ich tausendmal!
Da zog ich manche Stunde
Ins Tal hinaus.

2. Müßt aus dem Tal ich scheiden,
Wo alles Lust und Klang,
Das wär mein herbstes Leiden,
Mein letzter Gang.
Dich, mein stilles Tal,
Grüß ich tausendmal!
Das wär mein herbstes Leiden,
Mein letzter Gang.

3. Sterb ich - in Tales Grunde
Will ich begraben sein;
Singt mir zur letzten Stunde
Beim Abendschein:
Dich, mein stilles Tal,
Grüß zum letzten Mal!
Singt mir zur letzten Stunde
Beim Abendschein.

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Jeden Morgen geht die Sonne auf

                                                     

                                                           

Jeden Morgen geht die Sonne auf
In der Wälder wundsamer Runde.
Und die schöne, neue Schöpferstunde,
Jeden Morgen nimmt sie ihren Lauf.

2. Jeden Morgen aus dem Wiesengrund
Heben weiße Schleier sich ins Licht,
Uns der Sonne Morgengang zu künden,
Ehe sie das Wolkentor durchbricht.

3. Jeden Morgen durch des Waldes Hall'
Hebt der Hirsch sein mächtiges Geweih.
Der Pirol und dann die Vöglein alle
Stimmen an die große Melodei.

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Jetzt fahrn wir über'n See
Hopfenpflückerlied aus Nordböhmen

                                                     

                                   

Jetzt fahrn wir über'n See, über'n See,
Jetzt fahrn wir über'n See.
|: Mit einer hölzern Wurzel, Wurzel, Wurzel, Wurzel,
Mit einer hölzern Wurzel,
Kein Ruder war nicht dran. :|

2. Und als wir drüber war'n,
Da sangen alle Vöglein,
Der helle Tag brach an.

3. Der Jäger blies ins Horn,
Da bliesen alle Jäger,
Ein jeder in sein Horn.

4. Das Liedlein, das ist aus,
Und wer das Lied nicht singen kann,
Der fang's von vorne an.

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Kein schöner Land in dieser Zeit

                                               

                                               

Kein schöner Land in dieser Zeit
Als hier das uns're weit und breit
|: Wo wir uns finden
Wohl unter Linden
Zur Abendszeit :|

2. Da haben wir so manche Stund'
Gesessen da in froher Rund
|: Und taten singen
Die Lieder klingen
Im Eichengrund :|

3. Daß wir uns hier in diesem Tal
Noch treffen so viel hundertmal
|: Gott mag es schenken
Gott mag es lenken
Er hat die Gnad :|

4. Nun Brüder eine gute Nacht
Der Herr im hohen Himmel wacht
|: In seiner Güte
Uns zu behüten
Ist Er bedacht :|

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Komm, lieber Mai
Melodie - "Sehnsucht nach dem Frühlinge", Wolfgang Amadeus Mozart, 14 Januar, 1791, Wien
Christian Adolf Overbeck, 1775-1821

                                         

                                         

Komm lieber Mai und mache
Die Bäume wieder grün
Und laßt uns an dem Bache
Die kleinen Veilchen blüh'n
Wie möchten wir so gerne
Ein Blümchen wieder seh'n
Ach lieber Mai wie gerne,
Einmal spazieren geh'n

2. Zwar Wintertage haben
Wohl auch der Freuden viel
Man kann im Schnee frisch traben
Und treibt manch Abendspiel
Baut Häuselchen von Karten,
Spielt Blinde Kuh - und fand
Auch das wohl Schlittenfahrten
Auf's liebe freie Land

3. Doch wenn die Vöglein singen
Und wir dann froh und flink
Auf grünem Rasen springen
Das ist ein ander' Ding
D'rum komm und bring vor Allem
Uns viele Veilchen mit
Bring auch viel Nachtigallen
Und viele Kuckucks Lied

4. Am meisten aber dauert
Mich Lottchens Herzeleid,
Das arme Mädchen lauert
Recht auf die Blumenzeit.
Umsonst hol ich ihr Spielchen
Zum Zeitvertreib herbei,
Sie sitzt in ihrem Stühlchen,
Wie's Hühnchen auf dem Ei.

5. Ach, wenn's doch erst gelinder
Und grüner draußen wär!
Komm, lieber Mai, wir Kinder,
Wir bitten gar zu sehr!
O komm und bring vor allem
Uns viele Veilchen mit,
Bring auch viel Nachtigallen
Und schöne Kuckucks mit.

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Nehmt Abschied, Brüder (Freunde)
aus der Jugendbewegung, Melodie: (schottisch) Auld Lang Syne

                                               

                                   

                                               

Nehmt Abschied, Brüder! Ungewiß
Ist alle Wiederkehr'.
Die Zukunft liegt in Finsternis
Und macht das Herz uns schwer.
Refrain: Der Himmel wölbt sich überm Land;
Lebt wohl! Auf Wiederseh'n!
Wir ruhen all' in Gottes Hand,
Lebt wohl, auf Wiederseh'n!

2. Die Sonne sinkt; es steigt die Nacht;
Vergangen ist der Tag.
Die Welt schläft ein; und leis' erwacht
Der Nachtigallen Schlag.
Refrain:

3. So ist mit jedem Anbeginn
Das Ende nicht mehr weit
Wir kommen her, wir gehen hin,
Und mit uns geht die Zeit.
Refrain:

4. Nehmt Abschied, Freunde, schließt den Kreis!
Das Leben ist in Spiel;
Und wer es recht zu spielen weiß,
Gelangt ans große Ziel.
Refrain:

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Sah ein Knab' ein Röslein steh'n,
Johann Wolfgang von Goethe, 1771

                                               

                                         

Sah ein Knab' ein Röslein steh'n,
Röslein auf der Heide,
War so jung und war so schön
Lief er schnell es nah zu seh'n
Sah's mit vielen Freuden
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heide.

2. Knabe sprach: "Ich breche dich,
Röslein auf der Heide."
Röslein sprach: "Ich steche dich,
Daß du ewig denkst an mich,
Und ich will's nicht leiden."
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heide.

3. Und der wilde Knabe brach
's Röslein auf der Heide;
Röslein wehrte sich und stach,
Half ihm doch kein Weh und Ach,
Mußt es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heide.

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Viel Glück und viel Segen
Melodie: Werner Gneist

                                         
Viel Glück und viel Segen

                                   
Auf all deinen Wegen,

                                   
Gesundheit und Frohsinn

                                   
Sei auch mit dabei.

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Wahre Freundschaft soll nicht wanken

                                                           

                                                     

1. Wahre Freundschaft soll nicht wanken,
Wenn sie gleich entfernet ist;
|: Lebet fort noch in Gedanken
Und der Treue nicht vergißt. :|

2. Keine Ader soll mir schlagen,
Wo ich nicht an dich gedacht,
Ich will für dich Sorge tragen
Bis zur späten Mitternacht.

3. Wenn der Mühlstein träget Reben
Und daraus fließt kühler Wein,
Wenn der Tod mir nimmt das Leben,
Hör ich auf getreu zu sein.

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Wenn alle Brünnlein fließen
Volkslied aus Schwaben, 1842

                                         

                                               

Wenn alle Brünnlein fließen,
So muß man trinken
Wenn ich mein'n Schatz nicht rufen darf,
Tu ich ihm winken,
Wenn ich mein'n Schatz nicht rufen darf,
Ju, ja, rufen darf,
Tu ich ihm winken.

2. Ja, winken mit den Äugelein,
Und treten mit dem Fuß;
's ist eine in der Stube drin,
Die meine werden muß,
's ist eine in der Stube drin,
Ju, ja, Stube drin,
Die meine werden muß.

3. Warum sollt sie's nicht werden,
Ich hab' sie ja so gern;
Sie hat zwei blaue Äugelein,
Die leuchten wie zwei Stern,
Sie hat zwei blaue Äugelein,
Ju, ja, Äugelein,
Die leuchten wie zwei Stern.

4. Sie hat zwei rote Wängelein,
Sind röter als der Wein;
Ein solches Mädel findst du nicht
Wohl underm* Sonnenschein;
Ein solches Mädel findst du nicht,
Ju, ja, findst du nicht,
Wohl unterm Sonnenschein.

5. So herzig wie mein Liesele
Ist keine auf der Welt,
Vom Kopf bis zu den Füßele
Ist alles wohl bestellt;
Vom Kopf bis zu den Füßele,
Ju, ja, Füßele,
Ist alles wohl bestellt.

6. Ach herz'ger Schatz ich bitte dich,
Ach, laß mich gehn!
Denn deine Leut die schmähen mich,
Ich muß mich schämen.
Denn deine Leut die schmähen mich,
Ju ja, schmähen mich,
Ich muß mich schämen.

7. Was frag ich nach den Leuten,
Die mich tun schmähen?
Ei so lieb ich nocheinmal,
Dies schöne Mädchen.
Ei so lieb ich nocheinmal,
Ju ja, nocheinmal,
Dies schöne Mädchen.

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Wenn ich ein Vöglein wär
mundartlich überliefert

                                   

                                   

                       

Wenn ich ein Vöglein wär'
Und auch zwei Flüglein hätt',
Flög' ich zu dir.
|: Weil's aber nicht kann sein, :|
Bleib' ich allhier.

2. Bin ich gleich weit von dir,
Bin ich doch im Traum bei dir
Und red' mit dir.
|: Wenn ich erwachen tu', :|
Bin ich allein.

3. Es gibt kein' Stund' zur Nacht,
Daß nicht mein Herz erwacht
Und an dich denkt,
|: Daß du mir viel tausendmal, :|
Dein Herz geschenkt.

4. In meinem Gärtelein
Blüht ein fein's Blümelein,
Vergiß-nicht-mein!
|: Dies's Blümlein leg' ans Herz :|
Und denke mein!

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Wir wollen unsern alten Kaiser Wilhelm wieder ha'm

                                                                                   

                                                                                   

Wir wollen unsern alten Kaiser Wilhelm wieder ha'm,
wir wollen unsern alten Kaiser Wilhelm wieder ha'm,
mit 'm Bart,
mit 'm Bart,
aber nur mit 'm Bart!

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Wohin soll ich mich wenden
Johann Philipp Neumann, 1774-1849
Melodie - Franz Schubert, 1797-1828

                                         

                                         

                                               

                                         

1. Wohin soll ich mich wenden,
Wenn Gram und Schmerz mich drücken?
Wem künd' ich mein Entzücken,
Wenn freudig pocht mein Herz?
Zu dir, zu dir, o Vater,
Komm' ich in Freud' und Leiden,
Du sendest ja die Freuden,
Du heilest jeden Schmerz.

2. Ach, wenn ich dich nicht hätte,
Was wär' mir Erd' und Himmel?
Ein Bannort jede Stätte,
Ich selbst in Zufalls Hand.
Du bist's, der meinen Wegen
Ein sich'res Ziel verleihet,
Und Erd' und Himmel weihet
Zu süßem Heimatland.

3. Doch darf ich dir mich nahen,
Mit macher Schuld beladen?
Wer auf der Erde Pfaden
Ist deinem Auge rein?
Mit kindlichem Vertrauen
Eil' ich in Vaters Arme,
Fleh' reuerfüllt: Erbarme,
Erbarm', o Herr, dich mein!

4. Süß ist dein Wort erschollen:
Zu mir, ihr Kummervollen!
Zu mir! Ich will euch laben,
Euch nehmen Angst und Not.
Heil mir! Ich bin erquicket!
Heil mir! Ich darf entzücket
Mit Dank und Preis und Jubel
Mich freu'n in meinem Gott.

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Wo mag denn nur mein Christian sein
Melodie - T&M ähnlich 1918 in Karl Plenzats "Liederschrein"
Aus der Gegend um Nordhausen 1821

                                                                 

                                   

                                               

                                               

                                               

                                               

1. |: Wo mag denn nur mein Christian sein,
In Hamburg oder Bremen? :|
|: Schau ich nur seine Stube an,
So denk ich an mein Christian. :|

2. |: In seiner Stub' da hängt ein Holz,
Damit hat er gedroschen. :|
|: Schau ich nur diesen Flegel an
So denk ich an mein Christian. :|

3. |: Auf unserm Hof, da steht ein Klotz,
Darauf hat er gesessen. :|
|: Schau ich nur diesen Kolzklotz an
So denk ich an mein Christian. :|

4. |: Der Esel, der den Milchkarrn zog,
Den hat er selbst geführet. :|
|: Hör ich nur diesen Esel schrei'n,
So fällt mir gleich mein Christian ein. :|

5. |: In unserm Stall, da steht 'ne Kuh,
Die hat er oft gemolken. :|
|: Schau ich mir dieses Rindvieh an,
So denk ich an mein Christian. :|

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